Die Innenraum-Experten
Innenraum Newsletter - Corona-Sonderausgabe
Nummer 34 Juni 2020
11. Innenraumtag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
Achtung: Themenänderung
Corona und Innenraum - was lernen wir für´s nächste Mal?

Aus gegebenem Anlass passen wir das Thema unseres heurigen Innenraumtages an. Renommierte Experten aus Deutschland und Österreich präsentieren aktuelle Erkenntnisse.
Folgende Themen werden unter anderen behandelt:
  • Aerogene Infektionswege in Innenräumen
  • Lüftungstechnische Präventionsmaßnahmen in Schulgebäuden - die "virenfeste" Schule?
  • Viren und raumlufttechnische Anlagen
  • Auswirkung von Klimasplitgeräten und Zuluftkonzepten auf die Virusübertragung
Beschränkte Teilnehmerzahl, kostenfrei 
Wann: 17. November 2020 10:00 - 16:30 h 
Wo: Radetzkystraße 2, Wien 3
Weitere Themen:
  • Erfahrungen mit SARS-CoV 2 im Veranstaltungs- und Eventbereich
  • Sinn und Unsinn von Desinfektionsmaßnahmen
  • Was lernen wir für das nächste "Supervirus"?
Klima- und Lüftungsanlagen in Coronazeiten
Mittlerweile gilt als gesichert, dass das Virus SARS-CoV2 überwiegend in Innenräumen übertragen wird. Sicher ist auch, dass eine gute Lüftungssituation die Zahl erregerhaltiger, feinster Tröpfchen in der Luft absenkt und damit das Ansteckungsrisiko in Räumen, in denen sich infizierte Personen befinden, deutlich verringert.

Neben "Tröpfchen- und Schmierinfektion" tritt immer mehr ein möglicher Infektionsweg über Aerosole ins Zentrum der Betrachtung. Große Unsicherheiten bestehen daher in Hinblick auf die Rolle von Lüftungs- und Klimaanlagen.

Nun klärt sich der Nebel langsam. Man geht davon aus, dass moderne raumlufttechnische Anlagen in der Regel keinen Risikofaktor für Übertragungen darstellen. Sie besitzen sogar, wenn sie, wie das in modernen Anlagen mittlerweile Standard ist, keine Umluftanteile haben, eine protektive Wirkung. Anders dagegen bspw. Kühlgeräte oder Ventilatoren, die die Luft im Raum umwälzen - hier ist Vorsicht angebracht.

Die Aussagen gelten nicht nur für das Corona-Virus, sondern für alle Krankheitserreger wie Grippe- oder Schnupfenviren - vor allem aber für zukünftige Herausforderungen! Sie finden den derzeitigen Stand des Wissens zu diesem Thema in einem aktuellen Papier.
Kultur in Zeiten der COVID19-Epidemie in Österreich: Leitfaden für den Kulturbetrieb
Die Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der MedUni Wien hat mit seinem Team aus Fachärzten, Biologen und Innenraumexperten einen "Leitfaden für den Kulturbetrieb" erstellt. Nach mehr als 9 Wochen "Shut-Down" sollen Theater, Museen, Kino und Konzerte unter sicheren Rahmenbedingungen wieder geöffnet werden. Die neuen Leitlinien sollen maximalen Freiraum innerhalb der Corona-Regeln ermöglichen.
Positionspapier des Arbeitskreises Innenraumluft im BMK zu Lüftungserfordernissen in Gebäuden
Mit dem neuen Positionspapier des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sollen vor allem Bauschaffende, Sachverständige und kleine Handwerker angesprochen werden, die mit der mittlerweile recht komplexen Lüftungs-problematik konfrontiert werden. Auch private Betroffene können aus den sehr verständlichen Ausführungen Gewinn ziehen.

Das Positionspapier thematisiert auch die in den letzten Jahren stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückte Auswirkung von Lüftung auf die Leistungsfähigkeit, Gerüche und Gesundheit (Abfuhr von Krankheitserregern, bspw. Viren). ext Link
Nicht nur aus Gründen der Corona-Herausforderung, sondern auch aus Haftungsgesichtspunkten sowie der Erhaltung der Gesundheit und Arbeitszufriedenheit empfiehlt es sich, einen regelmäßigen fachgerechten Check der raumlufttechnischen Anlagen durchzuführen. Dabei wird besonders auf gesundheitlich relevante Parameter und Aspekte der Energieeinsparung geachtet. Eine hygienisch einwandfreie Anlage und eine bedarfsgerechte, nutzungsabhängige Regelungsstrategie sorgen langfristig für frische und behagliche Raumluft.

In Bezug auf eine mögliche Virenübertragung werden Umluftsysteme und bestimmte Wärmetauscher auf Lecks überprüft und Empfehlungen zur Verbesserung der Situation mitgeteilt - das Gebäude wird, so weit dies möglich ist, "gesundheits- und virusfit" gemacht.
Klima- und Lüftungsanlagen "gesundheits- und virusfit"
Im Bedarfsfall sind Experten gefragt, die überprüfen, ob die einwandfreie Funktion der Komponenten und die Vorgaben einschlägiger Richtlinien erfüllt sind. Mit Hilfe von Messungen wird festgestellt, ob hygienerelevante Parameter eingehalten werden, d.h. ob Verschmutzungen vorliegen oder die Anlagekomponenten verkeimt sind. Es kann weiters untersucht werden, ob die tatsächlich geförderte Luftmenge, etwa das Zuluftvolumen, der geplanten bzw. der hygienisch erforderlichen Luftmenge entspricht.

Mittels Tracergas und Strömungsvisualierungen kann der Verlauf von Luftströmungen anlagen-intern und -extern festgestellt werden. Nach gebäudediagnostischen Messungen wird auf Wunsch zu allfälligen weiteren Maßnahmen beraten. Besonders bei Gebäude-Großprojekten und der mit einhergehenden komplexen Haus-technik gilt es sicher zu stellen, dass die Ausführung den planerischen Vorgaben entspricht.
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