Prognosen über die Zukunft der Hochschulbildung in den USA zu machen, sei nicht schwer, so ein mit „The Shape of Higher Ed to Come” überschriebener Beitrag von Steven Mintz auf Inside Higher Education. Zutreffende Prognosen zu machen, sei allerdings ungleich schwieriger, und dennoch habe er sich als Direktor des Institute for Transformation am Flaggschiffcampus der University of Texas in Austin von 2012 bis 2017 der Versuchung nicht entziehen können. Er sehe klare Indizien für folgende Entwicklungen:
Die Aufspaltung der Hochschullandschaft in wenige sehr reiche Universitäten bzw. Colleges mit sehr vielen Möglichkeiten und den zahlreichen weniger priviligierten Einrichtungen würde noch an Tiefe zunehmen. Mit der Folge: „The consequences for instructional staffing at the less well-funded institutions – including reliance on adjuncts and outsourced graders – are likely to be ugly.”
Die weniger selektiven Hochschulen würden sich zunehmend auf berufsbezogene Ausbildung konzentrieren und die Leistungen von Hochschulen würden zunehmend an der Berufstauglichkeit ihrer Absolventen gemessen.
Die akademischen Leistungseinheiten würden künftig zunehmend anders und sehr viel kleinteiliger zugeschnitten und durch zahlreiche Elemente ergänzt wie: „modularized experiences, workshops and institutes, experiential and immersive learning opportunities; practicums and clinical courses; and mentored research and internships”.
Schließlich werde der Wettbewerb um die Studierenden intensiver geführt werden, wobei die traditionellen Grenzen der Landschaft, etwa die zwischen zweijährigen und vierjährigen Colleges, zunehmend aufbrechen dürften. Hierzu führt der Beitrag dann aus, dass der Druck auf den Gesetzgeber zur Einrichtung von Orten zum Erwerb, Vergleich und Transfer von Studienleistungen zunehmen werde, bislang in der Hochschullandschaft noch nicht tätige Einrichtungen (etwa Museen) Bildungsangebote machen könnten und sich einige wenige Hochschulen – die, die es sich leisten könnten – an allen möglichen Flecken dieser Erde nicht nur klassische, sondern auch lebens- bzw. berufsbegleitende Bildungsangebote machen würden. Es heißt: „Successful institutions will be those that are the most entrepreneurial.”

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Im Curriculum des 2012 gestarteten Minerva-Projects, so ein weiterer Beitrag auf Inside Higher Education, könne man schon heute erkennen, wie eine „Ivy League 2.0” aussehen könnte. Es heißt: „Minerva’s biggest success so far is its curriculum, which the university describes as a systematic rethinking of the liberal arts. The nonbuzzy approach hearkens back to higher education’s roots with a focus on practical, vocational knowledge, and is drawing attention from both traditional academics and would-be disrupters.”

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